Chronik der
Stadtkapelle Oppenau

Gründung

Türkische Musik

Jugendkapelle Oppenau verkleidet als "Türkische Musik" an Fasnacht

Völlig lückenlos lässt sich die über 220 jährige Geschichte der Oppenauer Musikkapelle nicht darstellen. Denn in den ersten Jahrzehnten gab es noch kein Protokollbuch, weil die Kapelle von Anfang an gewissermaßen ein Organ der Kirchspielsverwaltung war. So gibt es auch keine Urkunde, die uns das genaue Gründungsdatum belegt. Was wir über die erste Zeit der Kapelle wissen, stammt aus Akten und Jahresrechnungen des früheren Kirchspiels Oppenau, das sich aus den Gemeinden Oppenau, Ibach, Lierbach, Maisach und Ramsbach zusammensetzte. Dennoch liefern díe Aufzeichnungen auch für die Anfangszeit der Musikkapelle viele Interessante Einzelheiten.

Vor allem aber belegen die vorhandenen Akten, dass die Stadt- und Kirchspielskapelle Oppenau e.V. ununterbrochen seit über 220 Jahren besteht. Sie ist damit der älteste Verein im Luftkurort.

Als ältester Name tritt uns die -Türkische Musik- entgegen (Janitscharenmusik, Türkische Musik; das vollbesetzte Blasorchester mit Holz- und Blechblasinstrumenten und Schellenbaum, das für die Militärkapellen Regel geworden ist; ursprünglich die Militärmusik der Türken).

Obwohl eine Gründungsurkunde fehlt, lässt sich auf das Alter der Kapelle aufgrund eines Beleges schließen.

In der Eingabe der Oppenauer Musikgesellschaft an das damalige -Großherzogische Wohllöbliche Oberamt- in Oberkirch vom 22. April 1820 erfahren wir mit hinreichender Deutlichkeit, dass damals bereits 20-24 Jahre in Oppenau zur Verschönerung des Gottesdienstes eine -Türkische Musik- bestand. Verschiedene Wünsche und Anliegen, vor allem die Anschaffung von Blasinstrumenten, wurden in diesem Schreiben vorgetragen. Eine Unterschrift für die Musikgesellschaft trägt diese Eingabe nicht, wohl aber die Unterschriften des damaligen Oberbürgermeisters Dürr und von drei Stadträten sowie der vier Vögte der Filialgemeinden.

Apotheker Ludwig Huber erscheint um 1821 als Direktor der -Türkischen Musik-. Er bestätigt als solcher verschiedene Reparaturen, die der junge Blechner Josef Wolf sowie der Instrumentenbauer Nepomuk Erggelet in Freiburg ausgeführt haben.

Wertvolle und sehr interessante Einzelheiten über die Oppenauer Musik liefert uns der Anhang der Bürgermilizordnung vom 27. März 1824, in welchem die besonderen Bestimmungen des Direktors sowie auch einige Unterschriften von Musikern enthalten sind. Sie lauten:

Bürgermilizordnung
vom 27. März 1824
1.
Im Dienste ist jedes Mitglied dem Direktor die schuldigste Achtung zu geben verbunden.
2.
Muß jeder auf sein Instrument acht haben; sollte es aber ohne Schuld während seinem Dienst beschädigt werden, so wird es aus der Militärkasse oder Kirchspielskasse bezahlt werden; geschieht es aber außer Dient, so muß derselbe es auf seine Kosten machen lassen.( Wird das Instrument ganz zu Grunde gerichtet, so muß dasselbe von demBeschädiger angeschafft werden); dies geht nur die Stadtinstrumente an, was im Einschluß ist.
3.
Hat jeder auf die Musikstücke als Bücher acht zu haben; wird eines verloren,so hat der Betreffende den Abschreiberlohn zu bezahlen per Stück 2 kr.
4.
Hat jeder bei der Musikprobe zu erscheinen, wie sie von der Direktion verlangt werden,einzeln oder alle, bei Strafe von 3 kr. Ohne Entschuldigung.
5.
Während der Zeit also Musik gemacht wird, ist alles Schwätzen verbothen.
6.
Die zu machenden Stücke hat der Direktor zu bestimmen.
7.
Alles Nebenblasen, ausgenommen wenn gestimmt wird, ist verbothen.
8.
Wenn einer erscheint und hat seine Klappen an dem Instrument nicht in der Ordnung, wie auch Hornisten und alle Anderen, wird um 12 kr. gestraft.
9.
Alles Ausschwatzen aus der Gesellschaft ist verbothen.
10.
Dem Direktor keine Zurechtweisung in Uebel zu nehmen.
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1824 - 1898

Die Entwicklung im 19. Jahrhundert

In der Leitung der Musikgesellschaft gab es damals eine Teilung. Die Türkische Musik leitete Lehrer Franz Joseph Knapps, Ramsbach von 1824 bis um 1830; die Kirchenmusik dürfte wohl von Fidelis Hüger, Schuhmacher, der ein guter Geiger war, geleitet worden sein.

Aus dem Revolutionsjahr 1848 erzählt man, dass die Bürgerwehr mit der Musik zur Unterstützung der Freischärler fortgezogen sei. Bei Waghäusel sei die Truppe von preußischen Soldaten zerstreut worden. In Eilmärschen sei sie über das Gebirge in die Heimat zurückgekehrt. Die Leiter der Türkischen Musik waren Teils Lehrer, teils einheimische Handwerksmeister, die schon längere Zeit aktive Musiker waren. Die Chor- und Stadtmusikanten waren bis 1820 mit 36 Gulden jährlich besoldet. Durch Beschluss des Kirchspielsrates vom 23. April 1820 wurde die –Gratifikation- auf 46 Gulden erhöht, und ab 1864 betrug die Besoldung 90 Gulden. Nach der Einführung der Deutschen Reichswährung 1874 wurden jedem Musiker jährlich 154,28 Mark bezahlt. Das Kirchspielsgehalt des Kapellmeisters und Organisten beträgt in den 30er Jahren 120 Gulden, es erscheint in den 1870er und 1880er Jahren mit 400 Gulden; 1886 wird es dem Kapellmeister Fridolin Hodapp auf 550 Mark erhöht.

Über einzelne Musiker sind uns die oder jene Merkmale über Ihre Person mündlich überliefert. So hat Xaver Dietz, der Großvater des späteren Dirigenten Friedrich Wild, der Kapelle ihren ersten Bass in den1840er Jahren in Rastatt geholt, wo von dem dortigen Infanterieregiment Musikinstrumente zur Auktion kamen. Den Weg dorthin und zurück hatte er zu Fuß zurückgelegt.

Für Aufregung sorgte zweimal die Gründung einer weiteren Musikkapelle in Oppenau. F.J. Knapps, inzwischen im Ruhestand und wieder in Oppenau wohnhaft, hatte das Dirigentenamt des 1857 gegründeten Gesangvereines übernommen. Ergründete 1860 innerhalb des –Sängerbundes- eine Musikkapelle. In den Gemeindeakten finden sich Beschwerden des Kapellmeisters Hermann Hodapp, das die Knapp’sche Blechmusik der Kirchen- und Türkischen Musik die besten Kräfte entziehe. In einem Bericht vom 14. September 1860 wird gefordert, dass die auf Kosten des Kirchspiels ausgebildeten Musiker auch bei der Kirchen- und Türkischen Musik mitwirken müssen.

Die Bezeichnung -Türkische Musik- für die Kirchspielskapelle trat nach der Nennung um 1860 später nicht mehr auf.

Ein zweites Mal beherbergte Oppenau in den achtziger Jahren zwei Musikkapellen. Der Bahnhofrestaurationswirt Leopold Butz, ein hervorragender Pistonist und Posaunist, rief 1883 einen Musikverein ins Leben, der Mitglieder aus dem ganzen Kirchspiel gewinnen konnte. Die Kapelle musizierte mehrfach öffentlich, für dauerhaften Bestand war ihre Basis an aktiven Kräften jedoch zu klein. Der Verein löste sich 1887, nach vier Jahren, auf.

Benno Dietschy

Kapellmeister
1890 - 1898

Im Februar 1890 übernahm Kapellmeister Benno Dietschy, gebürtig aus Minseln bei Rheinfelden, die Kirchspielskapelle sowie den Organistendienst in der Pfarrgemeinde. Erst 48 Jahre alt, verstarb er am 24. September 1898.

Zur 130 Jahrfeier schrieb ein Chronist:

-Dietschy brachte den musikalischen Geist in der Kapelle in einer Weise zur Entfaltung, dass er heute noch nachwirkt. Er war nicht nur ein tüchtiger Leiter der Kapelle, sondern ein Mann, der es verstand, seinen Musikern und Zöglingen Musik als etwas fundamentales einzupflanzen.-

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1902 - 1997

Die Entwicklung im 20. Jahrhundert

Fritz Wild

Kapellmeister
1902 - 1933

Das Dirigentenamt führte er im Geiste von Benno Dietschy weiter. Dies bewiesen die vielen Preise und Auszeichnungen, welche sich die Kapelle auf Musikfesten und Wertungsspielen errang. Etwa alle drei Wochen war am Sonntag nach Beendigung des Hauptgottesdienstes ein Konzert vor der Kirche. Eine Gruppe von Musikern übernahm am Sonntagnachmittag in Bad Antogast die Rolle einer Kurkapelle.

Diese drei Jahrzehnte waren aber auch geprägt von politischen Umwälzungen im Deutschen Reich. Das ging auch an der Kapelle nicht spurlos vorüber. Da war zunächst der 1. Weltkrieg, aus dem zwei Mitglieder nicht mehr zurückkehrten. Nach dem Krieg gingen die Musiker mit neuer Kraft ans Werk. Der alte Stamm guter und zuverlässiger Musiker blieb der Kapelle treu.

In den harten Nachkriegsjahren machte sich die Inanspruchnahme an Zeit- und Geldopfern für die Mitglieder der Kapelle infolge vermehrter Auftritte besonders bemerkbar. Um der Kapelle den notwendigen finanziellen Rückhalt zu geben und sie in der Bevölkerung noch mehr zu verankern, gründete man einen Musikverein. Die Gründungsversammlung fand am 12. Februar 1922 im Brudersaal statt. 107 Personen traten dem Verein bei.

1929 richtete Oppenau das erste Bezirksmusikfest des Bezirks III des Süddeutschen Musikverbandes aus. Gleichzeitig beging die Kapelle ihr 130 jähriges Bestehen. Es war wohl das erste Mal, dass sie in ihrer langen Geschichte ein Jubiläum feierte. Die Zahl der Musiker betrug 23, die der passiven Mitglieder war auf 154 angewachsen.

Über die Aufgaben der Kapelle lesen wir in der Chronik von 1929:
Wie erfrischend erklingt am Maifest, Patroziniums- und Fronleichnamsfest die altherkömmliche Tagwache durch das Städtchen. Zu Oster und Weihnachten möchten die Kirchspielsbewohner die Mitwirkung der Kapelle in der Kirche nicht missen. Dazu kam früher das Auftreten am Großherzogs- und Kaisergeburtstage, heute am Verfassungstage.

Georg Baxmann

Musikdirektor
1933 - 1959

Nach 31 Jahren legte Fritz Wild den Dirigentenstab in jüngere Hände. Sein Nachfolger wurde Georg Baxmann . Dessen Tätigkeit fiel in noch viel größerem Maße als bei seinem Vorgänger in eine Zeit politischer Bewegtheit mit Diktatur, Weltkrieg, Besatzungszeit und Wiederaufbau. Auch unter Baxmann genoss die Kapelle hohes Ansehen und brachte von Musikfesten manche Auszeichnungen nach Hause. Während der Kursaison gab sie im neuen Musikpavillon der Stadt Oppenau allwöchentlich zwei Kurkonzerte.

Nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges kam die musikalische Tätigkeit für zwei Jahre ganz zum Erliegen. 1941 versuchte Baxmann eine Kapelle neu aufzubauen. Anfangs waren es zwölf, aber dann nur noch sechs Musiker. Sie vertraten die einst so gute Kapelle bis zum Kriegsende.

Durch die französische Besatzungsmacht war zunächst jegliche Vereinsarbeit verboten. Trotzdem konnte die Kapelle mit Sondererlaubnis an Weihnachten 1945 und in der Silvesternacht erstmals nach dem Kriege in kleiner Besetzung wieder auftreten. Allmählich kehrten die Musiker aus der Gefangenschaft heim. Im Frühjahr 1946 wurde die Probentätigkeit erneut aufgenommen, und am Pfingstmontag 1946 wurde bereits das erste Konzert gegeben. Diesen Abend nahm Bürgermeister Otto Roth zum Anlass, den Musikverein wieder ins Leben zu rufen. 175 Personen trugen sich in die Mitgliederliste ein. Seit diesem Abend stand Artur Bächle bis zu seinem Tod am 4. März 1970 dem Musikverein vor.

Im August 1949 feierte die Kapelle im unteren Stadtpark sowie im Brudersaal ihr 150 jähriges Bestehen. Dies war -nach nur dreijähriger Aufbauzeit- eine herausragende Leistung.

1959 musste Georg Baxmann aus gesundheitlichen Gründen den Dirigentenstab niederlegen. Oskar Sauer, stellvertretender Leiter von 1956 – 1959, führte das Orchester von 1959 – 1962 und gründete eine Jugendgruppe.

Siegfried Börsig

Stadtkapellmeister
1962 - 1997

Ein ruhmreiches Kapitel in der Geschichte der Stadt- und Kirchspielskapelle Oppenau begann am 1. Mai 1962 mit Siegfried Börsig.

Als er das Dirigentenamt übernahm, war der Friseurmeister gerade mal 24 Jahre alt. 35 Jahre – solange wie kein Dirigent vor ihm – wirkte er als musikalischer und Inspirator der Kapelle. Ab 1950 hatte Siegfried Börsig beim Klarinettisten, Schuhmacher meister Gustav Hodapp seine erste Ausbildung erhalten und 1952 war er in die Kapelle eingetreten. Aber erst drei Jahre später erhielt er sein Wunschinstrument – eine Flöte. Die Ausbildung erfolgte beim Berufsmusiker Rubi in Offenburg, dessen Unterricht er wöchentlich mit dem Fahrrad besuchte.

Bald erteilte Börsig selbst Flötenunterricht. Ein erster Höhepunkt war das 175 jährige Jubiläum der Kapelle, das 1974 vier Tage auf dem alten Sportplatz (heute Ziegelhüttenstraße) gefeiert wurde.

Mit dabei waren u.a. 28 Kapellen, darunter die Stadtmusik Wilten aus Innsbruck unter Prof. Sepp Tanzer und das Orchester Max Greger.

Beim Dreikönigskonzert 1977, nach 15 jähriger Dirigententätigkeit, wurde Siegfried Börsig auf einstimmigen Beschluss des Gemeinderates und in Übereinstimmung mit dem Vorstand des Vereines zum Stadtkapellmeister ernannt. Bürgermeister Dinter sagte in seiner Laudatio:

„Den heutigen Tag will ich zum Anlass nehmen, einem Mann zu danken für seinen nimmermüden Einsatz im Tal, im besonderen für seine Leistungen in der Musikkapelle, einem Mann, der dafür verantwortlich ist, dass das Blasorchester einen solch hohen Standard aufweist, dem Dirigenten Siegfried Börsig, einem Idealisten, der neben seinem Beruf und seiner Tätigkeit als Dirigent noch zwei Jahre das Musik–Konservatorium in Trossingen besuchte, um sich musikalisch weiterzubilden.“

Den bis dahin größten Erfolg in ihrer langen Vereinsgeschichte erzielte die Kapelle am Pfingstmontag 1981 beim 5. Bundesmusikfest in Villingen-Schwenningen. Unter zwölf gemeldeten Kapellen, die für das Wertungsspiel in der Höchststufe gemeldet hatten, erreichte sie den 1. Rang mit Auszeichnung.

Einen internationalen Erfolg hatte die Kapelle 1985 in Kerkrade/Niederlande zu verzeichnen. Schon allein die Zulassung zum 10. Welt-Musikwettbewerb mit Teilnehmern aus 28 Nationen, der auch „Olympiade der Blasmusik“ genannt wird, bedeutet eine Auszeichnung. Mit einem 2. Preis im Konzertwettbewerb und 1. Preis mit Goldmedaille im Marschmusikwettbewerb vor 30.000 begeisterten Zuschauern in der Sportarena, kehrte die Kapelle in ihr Heimatstädtchen zurück.

Eine weitere Auszeichnung erfuhr Siegfried Börsig anlässlich seines 25 jährigen Dirigentenjübiläums 1987 in einer extra angesetzten Feierstunde im Brudersaal. Bürgermeister Thomas Grieser verlieh ihm die Ehrenmedaille in Silber der Stadt Oppenau, und Verbandspräsident Josef Grumer überbrachte die silberne Verdienstnadel des BDB. Außerdem ernannte er Börsig zum Ehrenmitglied des Acher-Renchtal-Musikverbandes, in Würdigung seiner elfjährigen Tätigkeit als Verbandsdirigent und Präsidiumsmitglied. (1963 – 1974).

Im Spätherbst 1997 beendete Stadtkapellmeister Siegfried Börsig seine 35 jährige Dirigentenlaufbahn.

Manfred Ziegler

Mitgeprägt wurde der Verein in den letzten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts aber auch von Manfred Ziegler.

Der Jugendausbilder und Vizedirigent war von 1970 bis 1986 zweiter Vorstand und von 1986 bis Januar 2000 Vorsitzender des Vereins.

1998 - Heute

Die Entwicklung im 21. Jahrhundert

Stephan Börsig

Stadtkapellmeister
1998 - 2019

Nachfolger wurde mit Wirkung vom 1. Mai 1998 Sohn Stephan Börsig, Mitglied der Kapelle seit 1980. Er ist als Dirigent nach hundert Jahren wieder der erste Berufsmusiker. Er studierte von 1990 bis 1996 an der  Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg.

Sein Hauptinstrument ist die Trompete. „Ich möchte das unter meinem Vater erreichte Niveau der Kapelle halten und ausbauen“, erklärte der Dirigent nach seiner Wahl. Die Jugendausbildung werde weiterhin Priorität haben.

Unter seiner musikalischen Leitung fand im Jahre 1999 das 200-jährige Jubiläum der Stadtkapelle mit der Ausrichtung des Verbandsmusikfestes statt. Ein Sagenkonzert mit Erzählungen von Willi Keller, eine Konzertreise nach Luxembourg, zahlreiche Themenkonzerte sowie die Aufführung des Musicals „Freude“ untermauern seine Expertise als Dirigent. 2008 wurde Stephan Börsig zum Stadtkapellmeister ernannt.

21 Jahre lang, bis ins Jahr 2019 stand Stephan Börsig als musikalischer Leiter der Kapelle vor und führte den Verein auf sehr erfolgreichem musikalischem Niveau weiter. Einen Großteil der aktiven Musikerinnen und Musiker bildete und bildet er selbst in seiner Musikschule, als auch in der Bläserklasse, aus.

2019 beendete Stephan Börsig seine erfolgreiche Tätigkeit als Dirigent und Stadtkapellmeister und konzentriert sich für die Stadtkapelle auf die Ausbildung junger Musikerinnen und Musiker. Bundessieger und großartige Erfolge bei Musikwettbewerben unterstreichen den hohen Standard seiner Ausbildung.

Jörg Wette

Dirigent
2019 - Heute

Bereits mit 19 Jahren dirigierte der in Aachen geborene, seit früher Kindheit bilingual im deutsch-französisch sprachigen Belgien aufgewachsene Jörg Wette seine ersten Konzerte, arbeitete nachfolgend in seiner Studentenzeit freiberuflich als Chor- und Orchesterleiter verschiedener Ensembles, vor allem von Kammer- und Sinfonie-, in den letzten 15 Jahren schwerpunktmäßig von sinfonischen Blasorchestern.

Als Jugendlicher hatte er Klarinette in Belgien gelernt beim Soloklarinettisten der Lütticher Oper, spielte solistisch und in verschiedenen Amateurorchestern, studierte dann jedoch zunächst Komposition an der Kölner Musikhochschule; einige Jahre später folgte noch eine 4-semestrige Meisterklasse Komposition in Leipzig.

Dirigierstudien absolvierte Wette zunächst privat bei Generalmusikdirektor Gabriel Chmura in Aachen und Bochum, sowie bei Helmuth Rilling und John Elliot Gardiner in Stuttgart, machte -neben Hospitationen und Dirigierkursen bei seinen Lehrern, sowie u.a. bei Sergiu Celibidache und Günter Wand- seine Abschlussdiplome an den Musikhochschule in Maastricht/NL in den Fächern Dirigieren bei Prof. Jan Stulen und Kontrabass bei Prof. Henk Guldemond (Concertgebouw Orkest Amsterdam). An der Maastrichter Musikhochschule war Wette zudem Dirigier-Assistent für Oper und Konzert, sowie von Prof. Stulen bei freien Projekten (u.a. 9. Sinfonie Beethoven zur 1000-Jahrfeier von Trossingen 1999).

Nach und während seiner Studien spielte Jörg Wette hauptsächlich Kontrabass in diversen Sinfonie-, Kammer- und Blasorchestern: u.a. feste Aushilfe in Belgien bei den Lütticher Philharmonikern, bei der Lütticher Oper, der Philharmonia Hungarica (Marl), der jungen deutsch-französischen Philharmonie sowie aushilfsweise u.a. beim Stuttgarter Kammerorchester und dem Blasorchester der Bundeswehr. Wette wirkte außerdem bei mehreren Studioproduktionen mit und spielte regelmäßig mit bei der Bläserphilharmonie und beim Jugendblasorchester Rheinland-Pfalz, dirigierte u.a. das Neue Orchester und Euregio Kammerorchester Aachen, sowie Jugendblasorchester Evea (Eifel, Belgien) und das Landesjugendblasorchester Mecklenburg-Vorpommern.